Bilder von Willibald Unger in der kleinen GALERIE in Waging am See
Der in Halfing bei Rosenheim lebende Künstler Dr. Willibald Unger stellt vom 1. -15. Februar seine Werke in der kleinen GALERIE in Waging am See aus. Der Künstler, der in seinem "normalen" Leben vom Beruf Professor für Physik (Natur) an der Rosenheimer Fachhochschule war, zeigt seine Werke in Acryl, Eitempera und Mischtechnik aus der Zeit von 1980 - 1990.
Einer Stilrichtung des "Phantastischen Realismus" doch die Werke tendieren eher zum Surrealen da sie nicht real sein können.
Seit 1983 Ausstellungen in München, Erding, Bad Gögging und Rosenheim.
Was der Betrachter als erstes erlebt, ist die Wucht die von den Bildern ausgeht, machtvolle Gestalten, die alle was erzählen wollen,- gleichzeitig. Erst recht bei der Ansamlung in der kleinen Galerie in Waging am See, Bilder die Raum und Platz für sich allein beanspruchen, sie wollen wirken und das tun sie.
Beim zweiten Hinsehen eröffnet sich eine Welt des Erstaunens über die Fähigkeit des Künstlers Willibald Unger, eine imaginäre Welt uns sichtbar zu machen.
Die Protagonisten in den Bildern entstammen der Phantasie und könnten als Vorlage für Sience Fiktion dienen oder der Vorstellung des Homo Sapiens über seine ausserirdische Nachbarn.
Oder doch nur aus der Vorstellungskraft des Künstlers und Physikers, was in einem Labor alles machbar ist oder unterm Mikroskop zu entdeken sei? So heißt eines seiner Titel "DNA".
Was, wenn die Evolution einen Schritt daneben gemacht hätte? Jetzt, 30 Jahre nach der Erschaffung der Bilder wäre es nicht undenkbar, wenn der Mensch seine Finger im Spiel hat. Ein Mahner oder Visionär?
Zum Künstler sei gesagt, dass Willibald Unger ein ausgezeichneter Maler, ein Detalversessener ist und eine sichere Pinselführung besitzt, ja die Gabe hat soweit man es sagen kann sich die Wesen die zum Teil "Aliens" entsprungen sein könnten in einer homogenen Linienführung zu eigenständigen Wesen kreirt. Es kommt nicht das Gefühl auf es sei ein Stückwerkvon Gliedmassen, selbst die Farbpalette passt. Fluoreszierende Farben fügen sich in die Thematik ein wel es nicht anders sein könnte und lassen den Betrachter Betrachter sein, ein Zuschauer nur, und in der Realitet.
Aussen vor nicht Mittendrin:
Der Betrachter kommt nicht umhin,Vergleiche anzustellen mit Bildern von Hieronymus Bosch, des 1450 in Holland geborenen Künstler, der schon zu damaligen Zeit sehr surreale Bilder schuf mit ener versteckten Ironie und Anklage über die Verwerfligkeit und Scheinheiligkeit seiner Zeitgenossen und Obrigkeit .. oder Farbpalette und Bildaufbau von Giorgio de Chirico (Italien 1888 - 1978) . Rudolf Hausner geb.1914 -? Wien, einen verträters des Psyhischen Realismus etc...
Soweit auch der Vergleich.
Der Künstler W. Unger hat seinen eigenen Stil gefunden, er "entblöst" seine Protagonisten, ja er schaut ihnen unter die Haut, er stellt das Innere nach aussen und macht es sichtbar. Eine Hyperrealisierung des Verborgenen, der Psyche, der individuellen Mythologie. In dem einen oder anderen "Selbstportrat" nimmt er auch sich selbst auf den Arm. Das "Alter Ego" (das andere Ich?) Hier würde man von Phantastischen Realismus sprechen können. Phantastisch wie Phantasie, - der Vorstellungskraft ausserhalb des Sichtbaren, sichtbar zu machen was veborgen bleibt. Phantasie zwischen real und surreal, so dünnhäutig wie die Membran zweier Gehirnheälften. Für den Surrealismus sind Typisch die Ansichten leerer Strassen oder verlassener Plätze, in deren Fluchten vereinsamte Gestalten erstarren. Willibald Unger geht es um die systematische Visualisierung der Elemente des Unterbewusten, um einen Physischen Realismus. Pitura Mataphysika. man kommt nicht umhin anzunehmen, daß der Künstler einen unbändigen Spass gehabt haben muss beim Entwerfen und Malen. Zeitversetzt müsste man ihn immer noch Lachen und feixen hören, ein Mensch von Humor. Die leicht frivolen, grotesken Gestalten bleibenauf der Leinwand und ernten ein "Deja Vu" (Wiedererkennen) in der dagestelten Gestalt/en. Die Kommunikation zwischen dem Betrachter und dem Bild setzt ein, -Bilder erzählen. Hier übernimmt der Künstler keine Verantwortung für die Gedanken und Denken des Betrachters.
Ähnlich wie Hieronymus Bosch vor 550 Jahren eine Auflehnung gegen starre Formen und Regeln der Gesellschaft und das Pharisäertum darstellte so stellt auch der Künstler W. Unger in seinen zeitversätzten, 20. Jahrhundert gemalten Bildern als zeitlos dar.
Die teilweise 30 Jahre alten Arbeiten sind Zeitlos geblieben, so wenig hat sich die Spezies Mensch verändert, immer aktuell, soweit man auf Menschen und deren Charaktere schlißen kann.
Oder doch nur Menschlich und als der Unvollkommene der Evolution.